Ein fotografischer Rückblick auf die letzten 100 Jahre aus der langen Geschichte des Wetzlarer Doms
Vom 28. März bis 9. Mai 2025 im Wetzlarer Dom, die Ausstellung ist täglich von 9h bis 16.30h geöffnet.
Historische und aktuelle Aufnahmen zeigen ein vielfältiges Bild über das älteste und markanteste Gebäude der Stadt Wetzlar. Die Ausstellung vermittelt auch einen Eindruck über die Entwicklung des fotografischen Blicks auf dieses Gebäude und seine Menschen im Laufe der Jahre.
Zeichnungen aus Goethes Zeit und historische Fotos vom 18. Jahrhundert bis zur Zerstörung am 8. Mai 1945 geben uns ein Bild über den Wandel und dem Umfeld des Gebäudes, wie es noch nicht zu sehen war. Im Detail wird deutlich, welche umfangreichen baulichen Änderungen alleine in dieser kurzen Zeitspanne vorgenommen wurde – der Dom ist immer auch durch die Menschen geprägt, die in ihm arbeiten und glauben.
Ein einschneidendes Datum war der 8. März 1945. Eine Fliegerbombe zerstörte zwischen 14.20 und 14.35 Uhr den Chorbereich, Teile des Hauptschiffs mit der Orgel und das Umfeld erheblich. Einem Einsatzbefehl der amerikanischen Luftwaffe ist zu entnehmen, dass der Bombenabwurf eher ungeplant war. 60 B 17-Bomber waren auf den Rückflug zu ihrem Stützpunkt in Großbritannien und hatten den Befehl, wenn sich bei ihrem Rückflug noch „targets of opportunity“, also „plötzlich auftauchende Ziele“ identifizieren lassen, dann sei die noch vorhandene Bombenlast abzuwerfen. Der Eisenbahnknotenpunkt in Wetzlar veranlassten die Bomberbesatzungen, ihre Bomben abzuwerfen. Durch das flächendeckende Bombardement wurde der Wetzlarer Dom und die anliegenden Gebäude als Kollateralschaden erheblich zerstört.
Fotos nach dem Bombenabwurf zeigen diese Schäden. Gleichzeitig war es eine ungeheure Leistung, dass man innerhalb kürzester Zeit, diese erheblichen Schäden beseitigte. Die Zusammenarbeit der Wetzlarer Einwohner und der Vertriebenen war ein imposanter Kraftakt. Fotos aus dieser Zeit sind ein Zeugnis für eine große Kraftanstrengung auf der Grundlage eines gemeinsamen Glaubens.
Im letzten Teil der Ausstellung sind Aufnahmen des Wetzlarer Fotografen Michael Agel zu sehen, der den Dom über Jahre immer wieder durch das Objektiv seiner Leica beobachtet und begleitet hat. Der ästhetische Blick auf das Detail und die Perspektive auf die verborgenen Orte stehen dabei im Vordergrund.
Aber auch einige Besonderheiten im und am Wetzlarer Dom sowie der aktuelle Stand sind durch Fotos dokumentiert.
Einige der ausgestellten Fotos können als Abzug in jeder gewünschten Größe erworben werden.